Interview mit Dr. Dennis Schlottmann

Seit wann sind Sie bei der Kanzlei Renzenbrink & Partner und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?

Ich habe mich R&P Mitte 2017 als Partner angeschlossen. Zuvor war ich seit meinem Berufseinstieg 2010 für Hengeler Mueller in Düsseldorf und Berlin tätig und habe ein Jahr bei einer US-Kanzlei in Chicago verbracht. Der Kontakt kam über meinen Sozius Andreas Stoll zustande, den ich noch aus Hengeler-Zeiten kannte. Wir haben uns dann recht schnell mit allen Partnern getroffen und gleich gemerkt, dass wir menschlich und fachlich gut zueinander passen.

Was ist das Besondere an Renzenbrink & Partner?

Das Besondere an Renzenbrink & Partner ist für mich, dass wir in der Mandatsarbeit im „Konzert der Großen“ mitspielen, uns dabei aber die Vorzüge und die Kultur einer kompakten Boutique-Einheit bewahrt haben. Bei den meisten unserer Mandate stehen uns Großkanzleien oder andere hochspezialisierte Berater gegenüber. Wir arbeiten daher auf „Großkanzlei-Niveau“ und können unseren Associates eine entsprechende fachliche Ausbildung bieten. Intern ist es uns aber sehr wichtig, ein enges persönliches Miteinander und eine echte Team-Kultur zu pflegen, die man in dieser Form nur in einer personell überschaubaren Einheit entwickeln kann. Zum Beispiel achten wir bei Neuneinstellungen – übrigens egal, ob auf Anwalts- oder Assistenzebene – sehr darauf, dass es neben der fachlichen Qualifikation auch charakterlich passt. Für uns macht die Arbeit in einem solchen Setting am meisten Spaß. Diese Kultur kommt nicht zuletzt auch unseren Mandanten zugute, die sich auf ein hochmotiviertes und homogenes Team verlassen können.

Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Corporate/ M&A/ Private Equity für einen Partner aus?

Auf jeden Fall sehr abwechslungsreich. Da sich unser Mandantenkreis aus ganz unterschiedlichen Unternehmen und Personen zusammensetzt, hat auch jedes Mandat „seine eigenen Gesetze“. Beispielsweise macht es einen erheblichen Unterschied, ob wir einen hochprofessionellen Private Equity Deal beraten oder den mittelständischen Unternehmer, der sein „Lebenswerk“ veräußern möchte und zum ersten Mal in seinem Leben mit M&A in Berührung kommt. Das Spannende ist letztlich, dass es „die tägliche Arbeit“ gar nicht gibt. Es stellen sich immer wieder neue Herausforderungen, die manchmal allein mit juristischem Geschick gelöst werden können, meist aber (auch) ein Gespür für die Dynamiken einer Transaktion oder schlicht den Umgang mit Menschen erfordert. Unsere Arbeit ist daher sehr facettenreich und baut auf hoher juristischer Expertise auf, ohne sich darin zu erschöpfen.

Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei Renzenbrink & Partner?

In erster Linie durch eine hervorragende Ausbildung in der Praxis. Da wir zudem als kompaktes Team auf Arbeitsteilung angewiesen sind, werden unsere Associates von Anfang an vollumfänglich in die Mandatsarbeit integriert und übernehmen einzelne Bereiche eigenverantwortlich. Natürlich lassen wir dabei keinen allein und achten darauf, niemanden am Anfang zu überfordern. Sehr schnell können unsere Associates so ihre eigene Beraterpersönlichkeit bilden, was wir ausdrücklich unterstützen und fördern.

Neben der täglichen Ausbildung im Mandat bieten wir eine wöchentliche interne Fortbildungsveranstaltung an, in der wir Schwerpunkte unserer Tätigkeitsbereiche systematisch aufbereiten und vertiefen oder besonders interessante Praxisfälle und aktuelle Rechtsprechung diskutieren. Zudem unterstützen wir auch externe Fortbildungsmöglichkeiten durch Sonderurlaub und Kostenübernahme. Konkret bieten wir die Teilnahme an externen Seminaren und Fachanwaltslehrgängen an und unterstützen bei dem Erwerb von Zusatzqualifikationen, z.B. einer Promotion oder einem LL.M.-Abschluss und der Ausbildung zum Steuerberater.

Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Bereich Corporate/ M&A/ Private Equity mitbringen?

Vorkenntnisse sind natürlich sehr willkommen, aber kein echtes Einstellungskriterium. Wir suchen sehr gute Juristen, die auch menschlich zu uns und unserem Arbeitsstil passen. Natürlich schauen auch wir bei der fachlichen Qualifikation auf die Examensnoten und Zusatzqualifikationen und freuen uns über sehr gute Englischkenntnisse. Daneben steht aber die Persönlichkeit und Mentalität des Kandidaten im Vordergrund.

Wir sind Verfechter einer 360°-Beratung. Das bedeutet, jeder unserer Mitarbeiter sollte die Fähigkeit und die Motivation haben, jede Aufgabenstellung von allen Seiten zu beleuchten und mögliche Wechselwirkungen zu bedenken. Wir suchen keine Sachbearbeiter, sondern Problemlöser, die Themen vollständig durchdringen und im Sinne des Mandanten lösen wollen. Spaß am Beraterberuf und der Teamarbeit sind ebenso wichtig. Wenn diese Grundlagen gegeben sind, werden die notwendigen Kenntnisse ganz „von allein“ in kurzer Zeit erworben.

Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Da wir fast durchweg mit interessanten Mandaten und Persönlichkeiten zu tun haben, gibt es viele spannende Begegnungen und auch überraschende Begebenheiten, die in Erinnerung bleiben. Unvergesslich ist für mich zum Beispiel ein Unternehmensverkauf im Wert von über einer halben Milliarde Euro, den wir von der Due Diligence bis zum Signing in wenigen Tagen abgewickelt haben. Da fragt man sich dann schon, ob es nicht eigentlich immer so schnell gehen könnte.

Was ist das Beste an der Arbeit bei Renzenbrink & Partner?

Jedem Mitarbeiter wird ein großes Grundvertrauen entgegengebracht. Das drückt sich in einer hohen Eigenständigkeit aus, die jedem Mitarbeiter von Tag eins an eingeräumt wird. Die große Vielfalt an Transaktionen und Verfahren macht die Arbeit zudem besonders abwechslungsreich. Letztlich machen aber die Menschen, die bei uns ihre berufliche Heimat gefunden haben, das Besondere aus.

Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Es ist ja kein Geheimnis, dass der Beruf als M&A-Anwalt einen hohen Zeiteinsatz mit sich bringt und man auch nicht immer Herr über seinen eigenen Terminkalender ist. Ab und an muss man daher Pläne umschmeißen und private Termine auch einmal zurückstellen, wenn es nicht anders geht. Ich empfinde das aber nicht als echte Einschränkung, da man außerhalb von „heißen“ Transaktionsphasen doch recht flexibel in der Zeitgestaltung ist.

Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

In erste Linie Sport. Ich gehe gerne in der Mittagspause oder nach der Arbeit Laufen oder nutze unsere Kooperation mit Urban Heroes für eine Fitnesseinheit. Auch reise ich gerne. Andere Länder und Kulturen kennenzulernen, schafft einen guten Ausgleich zur Arbeit.

Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

  • Sprache – als unser Handwerkszeug,
  • Präzision – als Arbeitsmaxime,
  • Marathon – wegen der langen Ausbildung.

Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Nutzen Sie das Studium und insbesondere das Referendariat um Einblicke in verschiedene juristische Berufe und Tätigkeitsfelder zu gewinnen. Probieren „Sie sich aus“ und hören Sie auf „Ihren Bauch“, was für Sie das Richtige ist.

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